Radegunde

Das ist die Geschichte einer kleinen schwarzen Katze, die sich ganz heimlich in unsere Wohnung geschnurrt hat. Das ist die Geschichte von Radegunde.

Hätte man mir vor zwei Jahren gesagt, dass ich einer Katze Asyl gewähre, hätte ich das vermutlich nicht geglaubt. Die Geschichte begann nämlich so gar nicht katzenfreundlich aus meiner Sicht.

Als wir im Februar 2012 in unsere neue Wohnung zogen, hatten wir ein Problem. Und zwar unsere Vormieterin. Man kann sie getrost mit der verrückten Katzenlady aus den Simpsons vergleichen. Sie hat nämlich streunende Katzen auf der Terrasse gefüttert. Auch das wäre noch nicht unser Problem, wenn sie nicht weiterhin gekommen wäre und Katzenfutter auf der Terrasse verteil hätte, weil "die armen Katzen bei dieser Kälte doch nichts finden". Es ist ein wenig verstörend, wenn man im Schlafzimmer ist und plötzlich jemand vor dem Fenster herumläuft. Wer weiß, wie abgelegen wir wohnen, versteht das sicherlich.

Irgendwann konnten wir der guten Frau erklären, dass sie doch bitte nicht mehr unser Grundstück betritt. Es wirkte und die Katzen suchten sich langsam, nach und nach einen anderen Ort zum Rumgammeln.

Nur eine Katze blieb hartnäckig. Sie schlich immer auf unserer Terrasse rum. Am Anfang versuchte ich sie noch zu verscheuchen. Irgendwann ließ ich sie dann einfach streunern.

2013 waren wir dann dazu verdammt den Sommer auf der Terrasse zu verbringen, weil Flo eine Knie-OP hatte. Die kleine Katze guckte uns dabei aus sicherer Entfernung zu. Irgendwann entschieden wir uns dazu, ihr einen Namen zu geben. Ich kam gerade von der Uni aus einem Seminar über die Königinnen der Merowinger. Daher nannten wir sie Radegunde.

Irgendwann wurde mein Herz weich und ich beschloss sie zu füttern (unter kontrollierten Bedingungen. Es sollte nicht so Enden, wie bei unserer Vormieterin). Und plötzlich ließ sie sich von uns streicheln. Da war es um mich geschehen.

Als nächstes entschied ich, dass sie ein Bettchen braucht, also baute ich ihr eins. Eigentlich liegt sie aber lieber auf unseren Campingstühlen.

Dann wurde Winter und dieses Mal war es Flo der meinte, es wäre doch eigentlich ganz nett, wenn die Katze vor dem Kamin liegen könnte. Also ließen wir sie rein, was ihr sichtlich gefiel. Allerdings mag sie die Couch doch eindeutig lieber... ;)

Und so schlich sich Radegunde (oder wahlweise "Radi", "Kitty", "Mietzchen", "Monster" oder einfach "die Katze") in unser Leben mit dem Ergebnis, dass sie eigentlich immer in unserer Wohnung ist, wenn wir zu Hause sind. Manchmal sogar übernacht (es sei denn sie kommt maunzend um 3 Uhr ins Schlafzimmer, dann fliegt sie raus ^^'). Natürlich haben wir uns auch um sie gekümmert, z.B. entwurmt. Im Gegenzug dürfen wir sie uneingeschränkt knuddeln. Aber nur wir und ganz wenige andere nach einer Eingewöhnungszeit. Sie ist extrem scheu und rennt bei fremden Menschen sofort weg.

Sie ist irgendwie auch zu meinem Lieblingsfotomotiv geworden. ^^'

Jetzt kennt ihr also den Grund, warum meine Tage meistens so beginnen...

...und so enden. ;-)

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